
Segensreich sein
Auf einem Kalenderblatt lese ich den Bibelspruch „Reiche und Arme begegnen einander; der Herr hat sie alle gemacht.“ (Sprüche 22, 2). Weiter steht darin die Frage an die Leserschaft gerichtet „Muss es den Unterschied zwischen Arm und Reich geben?“. Ja, warum eigentlich. Laut statistischen Bundesamt waren 2024 15,5 % der Bevölkerung oder rund 13,1 Millionen Menschen in Deutschland armutsgefährdet. Folgen können die physische und psychische Gesundheit betreffen, soziale Ausgrenzung kann eine weitere Folge sein. Statt Integration folgt das Gefühl der Isolation und Nicht-Dazugehörigkeit. Und das im reichen Deutschland.
Ist das fair? Und weltweit?
Letzten Dienstag starteten in Gifhorn die Fairen Wochen mit dem Vortrag „Der Westen shoppt, der Süden zahlt!”, weitere Aktionen folgen. Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, zum Nachdenken bewegen und zum Handeln animieren. Sie sind segensreiche Menschen. Und es gibt weitere segensreiche Orte in Gifhorn, wie den Kinderladen und die Gifhorner Tafel im Paulsumpf. Hier begegnen sich „Arm“ und „Reich“ einander. Gut situierte Menschen können hier Sach- und Geldspenden abgeben, mithelfen und so anderen Menschen helfen. Orte mit Menschen, die Hoffnung ausstrahlen. An diesen Orten und bei diesen Aktionen wird das Augenmerk auf unsere Gemeinsamkeit gelegt: Wir alle haben Würde und dieselben Rechte wie z.B. auf ein gesundes Leben.
„Der Herr hat sie alle gemacht“ – Wir alle sind von Gott gewollt. Davon bin ich als Christin überzeugt. Wir Menschen besitzen die Kraft und die Möglichkeiten bestehende und belastende Unterschiede zu überwinden. Menschen können sich informieren und nachdenken. Menschen können hinsehen, sich in andere einfühlen und tiefes Mitleid empfinden. Wir können handeln und segensreich sein!
Christine Cordes