Spiritualität
In unserer Gesellschaft gibt es diese große Sehnsucht nach Spiritualität, nach Tiefgang. Die Frage nach Halt und welche Rolle Gott dabei spielen kann, ist ein großes Thema.
Christliche Spiritualität beginnt da, wo ich mich nicht an Vorgaben halte, die andere gemacht haben, sondern wo ich aus meinem Herzen heraus, meine innere Aufmerksamkeit Gott zuwende. Dieser Grundakt des Glaubens ist: Gott sieht mich und er lässt sich sehen. Gott ist da und er ermöglicht mir, ihn wahrzunehmen. Glauben geht nicht, ohne Gott zu lieben – ist Begegnung mit dem lebendigen Gott.
Es gibt eine Wirklichkeit, die sich in der sichtbaren Realität unseres Alltags verbirgt und diesen trägt. Spiritualität lässt sich also im Alltag erfahren, wenn wir uns Räume für die Begegnung mit Gott eröffnen.
Spiritualität entdecken
Christliche Spiritualität heißt auch Vielfalt. Doch wie entdecke ich meine eigene Spiritualität?
Sicher gibt es nicht nur den einen wahren Weg. Jeder darf seinen individuellen Weg der Gottsuche gehen ohne Leistungsdruck. Lesen in der Bibel oder anderen Büchern mit guten Gebeten sind da förderlich, auch Singen und Gottesdienste besuchen gehören dazu, vielleicht ein Taizégebet bei Kerzenschein. Sich Zeit nehmen ist wichtig, in der Natur allein sein oder auch stille Zeiten zuhause: Entzünde eine Kerze und mache dir bewusst, dass Gott da ist und du auch.
Spiritualität ist in der Gemeinschaft leichter. Sie trägt in schweren Zeiten und schützt davor, sich und sein eigenes Handeln zu überschätzen. Als Christen sind wir der Welt zugewandt, trotz Kontemplation, und leben in Beziehung zu ihr, denn Gott ist immer zu finden in ihr, besonders in den Armen und Geschundenen dieser Welt.
So heißt Spiritualität Kommunikation mit Gott und Öffnung des Herzens für meine eigene Umgebung.
Schauen Sie auf unserer Homepage und in unseren Kirchengemeinden nach den vielfältigen Angeboten für gelebte Spiritualität und suchen Sie für sich heraus, was Sie anspricht.
Und für unseren gelebten Alltag gilt: Bleiben wir wachsam für das leise Liebeswort am Rande, das wir viel zu oft überhören und seien wir immer bereit eine Träne zu weinen, wenn eine Begegnung, ein Mensch, ein Lied oder eine leuchtende Kerze uns tief innen berührt.
Heidi Hohgardt